Liebe Gemeindeglieder,

es ist gerade wahrlich keine Zeit, die Freude macht. Wir alle sind erschöpft von den Einschränkungen, zu denen uns das Virus zwingt – obwohl wir als Kirche doch noch Privilegien haben, um die uns andere beneiden. Wenigstens dürfen wir uns zu Gottesdiensten und Andachten versammeln. Dies ist viel wert!

Gleichzeitig bürdet uns in der Gemeindeleitung dieses kleine Stückchen Freiheit auch einiges an Verantwortung für die Gesundheit der Menschen auf. Sehr lebhaft erinnere ich mich an die zähe Videokonferenz unseres Gemeindekirchenrates kurz vor Weihnachten, als wir fast zwei Stunden darum gerungen haben, wie wir als Gemeinde den Heiligen Abend begehen. Letztlich haben wir, denke ich, eine gute Lösung gefunden, präsent zu sein, ohne Programm wie jedes Jahr zu machen.

Uns ist bewusst, wie hart der Lockdown etliche von Ihnen trifft – Ältere, die unter der Einsamkeit leiden, Familien am Ende ihrer Kräfte, Gewerbetreibende und Freiberufler unter massivem wirtschaftlichem Druck. Noch weniger verschließen wir die Augen davor, dass das Virus Krankheit und Tod bringen kann, und hoffen und beten, dass Sie davor bewahrt bleiben mögen. Sollten Sie oder Angehörige von Covid-19 betroffen sein, so sende ich Ihnen herzliche Genesungswünsche.

Unsere eigenen Möglichkeiten, Ihnen Hilfe zu geben, sind leider sehr begrenzt, aber was wir tun können, tun wir gerne. Dazu gehören noch bis Ende März das Projekt „Warm & Trocken“, also die stundenweise Wochenendöffnung unseres Gemeindehauses Martin-Luther Pankow-West für Obdachlose, weiter die Telefonkonferenzen unserer Sozialarbeiterin mit Seniorinnen und Senioren aus unseren Gemeindegruppen und die Ausgabe von Lebensmittelpaketen durch unser Team von „Laib & Seele“.

Gemeinsam mit Ihnen sehnen wir den Tag herbei, an dem wir unsere gewohnten Gemeindeaktivitäten, unsere Gruppen und Kreise wieder starten und uns erneut unbeschwert begegnen können.

Stellvertretend für unseren Gemeindekirchenrat wünsche ich Ihnen jede Menge Kraft und Hoffnung auf bessere Zeiten in dieser für uns alle misslichen Situation. Die Botschaft des bevorstehenden Osterfestes möge uns ein Wegzeichen dafür sein.

Ihr
Malte Heidemann